Strafanzeige gegen Karl Lauterbach

In den letzten Tagen hat Karl Lauterbach in den Medien, unter anderem auf Twitter unter seinem Account https://twitter.com/Karl_Lauterbach, immer wieder das Thema COVID-19-Impfung und Kinder behandelt. Dabei sind die folgenden Aussagen gefallen:


Demgegenüber stehen öffentlich verfügbare Zahlen und die Aussagen von offiziellen Institutionen, wie der Ständigen Impfkommission (Stiko) und der WHO.

Todesfälle mit COVID-19 in Deutschland

Im Erhebungszeitraum 2020 und 2021 gab es (Stand 21. Juni 2021): 90.310, davon Menschen von 0-19 Jahren: 24, also ein Anteil von 0,03 Prozent.

Statistik: Todesfälle mit Coronavirus (COVID-19) in Deutschland nach Alter und Geschlecht (Stand: 22. Juni  2021) | Statista
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Position der WHO

Auf der Website der WHO war am 21. Juni 2021 zu lesen (Fettdruck ebenfalls vom Original übernommen):

„Children should not be vaccinated for the moment.

There is not yet enough evidence on the use of vaccines against COVID-19 in children to make recommendations for children to be vaccinated against COVID-19. Children and adolescents tend to have milder disease compared to adults. However, children should continue to have the recommended childhood vaccines.“ 

(Quelle: https://www.who.int/emergencies/diseases/novel-coronavirus-2019/covid-19-vaccines/advice)

Position der Stiko

Der Vorsitzende der Stiko, Professor Thomas Mertens, kritisiert die rein politische Ebene der Diskussion und sagt: „Von diesen ganzen Aussagen war ja praktisch nichts wirklich evidenzbasiert, muss man fairerweise sagen. Und leider Gottes ist in dieser Phase die entscheidende Problematik, nämlich brauchen Kinder und Jugendliche diese Impfung, überhaupt nicht angesprochen worden.“

(Quelle: https://www.aerztezeitung.de/Medizin/STIKO-Chef-Mertens-kritisiert-Draengen-auf-COVID-Impfung-fuer-Kinder-420672.html)

Explizit hat sich die Stiko gegen eine generelle Empfehlung für eine COVID-19-Impfung von Kindern ausgesprochen.

Position der DGPI

Interessant in diesen Zusammenhang ist auch eine Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI e.V.). Diese schreibt am 21. April 2021:

„Jeder einzelne Fall eines schwer erkrankten oder verstorbenen Kindes an einer SARS-CoV-2-Infektion ist ein Fall zu viel und ein unerträgliches Einzelschicksal für Kind und Familie. Die nun seit Beginn der Pandemie gemachte Beobachtung, dass von den schätzungsweise 14 Millionen Kindern und Jugendlichen in Deutschland nur etwa 1.200 mit einer SARS-CoV-2-Infektion im Krankenhaus (<0,01%) behandelt werden mussten und 4 an ihrer Infektion verstarben (<0,00002%), sollte Anlass sein, Eltern übergroße Sorgen vor einem schweren Krankheitsverlauf bei ihren Kindern zu nehmen. In der Saison 2018/19 wurden nach Angaben des RKI insgesamt 7.461 Kinder unter 14 Jahren mit Influenza als hospitalisiert gemeldet, 9 Kinder verstarben. Nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur lag im Jahr 2019 die Zahl der ertrunkenen Kinder bei 25. Diese Zahlen sollen und dürfen keinesfalls gegeneinander aufgerechnet werden, mögen aber bei der Einordnung helfen.“

(Quelle: https://dgpi.de/wp-content/uploads/2021/04/Mortalitaet-Kinder-21_04_2021_korr.pdf)

Conclusio

Die Aussagen von Karl Lauterbach erwecken den Eindruck, als würden Kinder und Jugendliche zu den besondern gefährdeten Personen gehören. Das Gegenteil ist der Fall. Herr Lauterbach sollte wissen, dass er in seiner Rolle als langjähriger Gesundheitspolitiker der SPD und sehr präsente Person in den Medien einen hohen Einfluss auf die Meinungsbildung in der Bevölkerung und der individuellen Bewertung des Nutzens einer Impfung hat. Hier einseitig zu argumentieren und nicht eine faktenbasierte Grundlage für die Risikoabschätzung einer Impfung zu schaffen, sorgt am Ende dafür, dass Kinder unnötig dem Risiko einer Impfung ausgesetzt werden. Damit gefährdet er die Gesundheit dieser Kinder und macht sich damit aus meiner Sicht schuldig nach § 8a SGB VIII (Kindeswohlgefährdung, Recht auf körperliche Unversehrtheit).

Aus diesem Grund ging heute eine Strafanzeige gegen Karl Lauterbach an die Staatsanwaltschaft Hamburg raus.